Gartenbewässerung – Einwintern

Last updated on 2019-11-19

Die nächste Frostperiode kommt gewiss. Also gehört die Bewässerung rechtzeitig frost- und winterfest gemacht.

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Voraussetzungen schaffen

Über die Einwinterung sollte man sich bereits bei der Planung Gedanken machen. Auch hier gibt es wieder verschiedene Möglichkeiten, welche mehr oder weniger aufwendig in der Realisierung sind und auch kombiniert werden können. Grundsätzlich kommen zwei Möglichkeiten in Frage.

1. automatisches Entwässerungsventil

Vorteile

einfach in der Handhabung

vor allem für Hanglagen gut geeignet

Nachteile

entwässert jedes mal (auch im Sommer) wenn der Druck nachlässt

saubere Verlegung notwendig (Gefälle)

2. ausblasen mit Druckluft

Vorteile

gründlichg

Gefälle nicht zwingend

Nachteile

zeitaufwendig

evtl. zusätzliche Anschaffungen notwendig (Kompressor)

Wofür man sich letztlich entscheidet ist Geschmackssache, ich habe mich für die 2. Variante, dem Ausblasen, entschieden. Dafür habe ich 2 Druckluftanschlüsse verbaut. Den ersten im Keller direkt hinter dem Haupthahn und den zweiten im Garten in der ersten Ventilbox zwischen Haupthahn und erstem Abzweig.
Warum 2 Druckluftanschlüsse? Da zwischen Wasseranschluss im Keller und Ventilboxen im Garten 35m Schlauch liegen und dieser auch noch diverse Hindernisse überwinden muß, habe ich zum Ausblasen von diesem Abschnitt den ersten Druckluftanschluss verbaut. In den meisten Fällen reicht ein Anschluss im Bereich der Verteilung aus.

Der Kompressor

Leider ist nicht jeder Kompressor geeignet das System auszublasen, da es ein paar Dinge zu beachten gilt. Da der Kompressor in der Lage sein muss, das Wasser aus den Leitungen zu drücken muss er ausreichend Luft in das System bringen. Ansonsten würde die Luft nur über das Wasser gleiten und das Wasser würde in den Leitungen verbleiben. Als Richtwert kann man die Wassermenge die der Wasseranschluss bereit stellt hernehmen. Minimal sollten es etwa 200l/min sein. Wenn der Kompressor wesentlich mehr Leistung liefert sollte neben dem Luftdruck auch die Luftmenge regulierbar sein. Zum Ausblasen reicht ein Druck von 3 Bar aus. Ob Druckkessel oder nicht und dessen Größe ist nicht wirklich relevant, da der Kompressor während des Ausblasens ohnehin fast ständig laufen wird.

Wann durchführen?

Wenn der erste Frost angekündigt ist, sollte man die Bewässerung eingewintert haben. Da die Steiger meist aus wenig flexiblem Kunststoff bestehen, können(!) hier bereits Beschädigungen beim ersten Frost auftreten. Also sollte zumindest aus den Steigern beim ersten Frost das Wasser entfernt sein.

grundsätzliche Vorgehensweise

Die hier beschriebene Vorgehensweise soll als Orientierung dienen, da sie je nach örtlichen Gegebenheiten und genutztem System variieren kann oder zusätzliche Schritte erfordert.

Wasser für die Bewässerung abstellen

Alle Ventile öffnen

So kann ein Großteil des Wassers bereits aus dem System entfernt werden.

Ventile wieder schließen

evtl. vorhandenen Wasserfilter reinigen

Kompressor anschließen

Ausgangsluftdruck auf ca. 3 Bar einstellen

Ein zu niedriger Luftdruck verdrängt das Wasser nicht, ein zu hoher Luftdruck erhöht die Reibung der Luft im System und die dadurch erzeugte Wärme kann zu Undichtigkeiten oder im schlimmsten Fall zu Zerstörungen im System führen.

die einzelnen Bewässerungskreise durch öffnen des jeweiligen Ventils ausblasen

Immer nur einen Bewässerungskreis/-strang ausblasen, dabei auch immer den Druck im Auge behalten. Wenn der Druck zu stark absinkt Ventil schließen und kurz warten bis wieder ca. 3 Bar anliegen und Ventil wieder öffnen.
Diesen Vorgang am Besten mehrmals pro Strang durchführen.

Das war es letztlich auch schon. Am Ende die Ventile manuell halb öffnen, so kann sich hier kein Eis festsetzen, fertig.

Anwendung und Vorgehensweise geschieht auf eigene Gefahr.

Ob alles funktioniert hat, sieht man leider erst bei der Wiederinbetriebnahme.